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Luftsportverein Landshut 1950 bis 2000
Chronik zum 50 jährigen Jubiläum

- Motorfluggruppe -

Chronik

Seit dem Flug des ersten vom Boden aus gestarteten und steuerbaren Motorfluges der Gebrüder Wright oder der ersten Atlantiküberquerung durch Charles Lindberg in seiner "Spirit of St. Louis" im Mai 1927 heißt die Devise der Flieger: Höher, schneller und weiter sollen sie fliegen - das Flugzeug ist zur Zeitmaschine geworden. Und das ist bis heute so geblieben. Eine Autofahrt im Stau zwischen München und Landshut beansprucht genauso viel Zeit wie ein Flug mit einer langsamen Motormaschine von Landshut nach Wien. Kein Wunder, daß es Leute gibt die selbst von A nach B fliegen wollen. Und hier beginnen die Wünsche und Vorstellungen die dem Freiraum des Einzelnen überlassen bleiben sollten.

Autos, Motoräder, Schiffe, Eisenbahnen und Flugzeug sind allesamt Verkehrsmittel die unser heutiges Leben nicht nur beeinflussen, sondern größtenteils beherrschen. Die Wahl des Verkehrsmittels sollte jedoch dem Einzelnen vorbehalten sein und bleiben. Leider wissen nur wenige wie schön Fliegen tatsächlich ist. Und das Fliegen verbindet! Wir Flieger wollen, daß das so bleibt.

Entwicklung der Motorfluggruppe

  • 1959     Erfolgte die vereinsinterne Freigabe für den Motorflug.

  • 1960     Erste Rundflüge mit Motormaschinen vom Flugplatz Auloh stoßen auf großes Intersse in der Bevölkerung.

  • 1961     Übergabe des Platzes "Ellermühle" an den Luftsportverein, der den weiteren Ausbau eigenverantwortlich übernimmt.

  • 1962     Beginn der Planierungsarbeiten für die Motorflugbahn und Aufstellen der ersten Halle.

  • 1962     Am 25. August Landung der drei ersten Motormaschinen D-ELYP, D-EBID und D-EKYM in Landshut-Ellermühle. Anschließend Unterstellung in vereinseigener Halle.

  • 1962     Am 26. August - 1. offizieller Flugbetriebstag in Ellermühle.

  • 1963     1. Deutschlandflug zu Gast in Landshut. Unter den Teilnehmern auch Adolf Galland, einer der bekanntesten Jagdflieger vergangener Zeiten.

    Besuch aus Landshuts Patenstadt Compiegne in Ellermühle. Monsieur Petitpoisson, der stellvertretende Bürgermeister und Monsieur Gilbert Delhorbe, Stadtrat, kommen mit einer Morane.

  • 1965     Bau der Halle II für Motorflugzeuge, einer Werkstatt und einer Tankstelle für 2 x 25.000 ltr. Benzin. Die bayerische Motorflugmeisterschaft bringt bereits 66 fremde Flugzeuge nach Ellermühle.

  • 1967     Einrichtung einer Luftaufsichtsstelle bzw. Stellung eines Beauftragten für Luftaufsicht durch den Luftsportverein Landshut e.V.

    Landshut-Ellermühle ist nun schon zum dritten mal Ziel des Deutschlandfluges. Mehr als 50 Gastmaschinen wurden gezählt.

    Prominenter Flugschüler in Landshut. Franz Josef Strauß absolviert seinen ersten Alleinflug in Landshut.

    Der Flugplatz erhält ein Restaurant und einen komfortablen Tower. OB Lang, die Bürgermeister Dr.Schlittmeier und Josef Deimer gehören zu den Ehrengästen beim Richtfest.


    F.J. Strauß mit Altmeister Betz im Gespräch.


  • 1968     Aufbau einer vereinseigenen Fliegerschule.

    Offizielle Einweihung des Flugleitungsgebäudes und des Restaurants im Beisein vom damaligen Finanzminister Franz Josef Strauß.

  • 1969     Ellermühle erreicht bereits 42000 Flugbewegungen. Als Bewegung zählt zum Beispiel ein Start, eine Landung ist die zweite.

    Am 27. Mai wird Landshut zum Zollflugplatz ernannt. 1. Auslandsflug mit Bürgermeister Dr. Schlittmeier nach Salzburg.

  • 1970     Die Arbeiten zur Erstellung einer dritten Halle beginnen.

  • 1972     Landshut ist Ziel eines Olympia Sternfluges. Piloten aus zehn Nationen landen hier. Die Organisation durch den Club ist vorbildlich.

  • 1973     Vier Landshuter Flugzeuge statten der französischen Patenstadt Compiegne einen Besuch ab.

  • 1975     Die Trägerschaft des Flugplatzes geht an die Stadt Landshut über. Man verzeichnet 53.000 Flugbewegungen.

    Der Luftsportverein Landshut eV. feiert sein nunmehr 25-jähriges Bestehen am 25. August im Beisein einer stattlichen Zahl von Ehrengästen.


    Die drei (Alt)Präsidenten  -  25 Jahre LSV Landshut.


  • 1976     Der Platz erhält zur Freude der Motorflieger eine asphaltierte Landebahn. Die offizielle Einweihung durch OB Deimer findet am 2. Juli statt.

  • 1977     Der Deutschlandflug berührt Landshut-Ellermühle nun bereits zum vierten Mal. Diesmal werden jedoch nur Ziellandungen durchgeführt, anschließend erfolgt der Weiterflug zum nächsten Etappenziel.

  • 1980     Die Motorflieger bauen ihre erste Rundhalle und genießen nun auch den Komfort eines Karussel das die gewünschte Maschine auf Knopfdruck zum Hangertor befördert.

  • 1983     Eine weitere Sparte wird addiert. Am 23.11.1983 wird eine Ultraleichtfluggruppe gegründet. Der Hintergrund - wachsende Kosten in der allgemeinen Luftfahrt. Mit dem Ultraleichtflugzeug wird auch der Geldbeutel nur ,,ultraleicht" belaastet.

  • 1986     Wiederum schlagen Landshuter Motorflieger Brücken. Diesmal zur Patenstadt Elgin in Schottland. Vier Flugzeuge mit 8 Besatzungsmitgliedern legen die 3400 km hin und retour in ca. 19 Flugstunden zurück. Neue internationale Freundschaften werden geknüpft.


    Schottische Segelflugwinde in Elgin 1986.


  • 1986     Die Motorfluggruppe organisiert ein traumhaftes Hallenfest mit vielen Attraktionen. Einziger Wermutstropfen - die angekündigte JU 52 darf nicht landen.

    Die Ultraleichtgruppe erhält endlich, nach Lösung versicherungstechnischer Fragen, ihr eigenes Fluggerät. Ein herrlicher "Flight Star" wird angeschafft.

  • 1987     Dr. Ernst Pöschl, Mitglied der Motorfluggruppe, wird neuer Präsident des Luftsportvereins Landshut, nachdem Sebastian Wimberger, Franz Forster, Erwin Roider und wieder Sebastian Wimberger 25 Jahre lang die Geschicke des Vereins leiteten.

    Die Motorflieger wollen's wissen. Diesmal geht die Reise von vier Maschinen bis zum Nordkap. Hin und zurück werden 6500 km in acht Tagen und ca. 35 Flugstunden zurückgelegt.


    Die Landshuter am Nordkap 1987.


    Der Flugplatz verzeichnet knapp 60.000 Flugbewegungen und bietet nun schon ca. 25 Personen einen sicheren Arbeitsplatz.

  • 1987     Das hat es in Landshut noch nie gegeben (Kommentar der Landshuter Zeitung zum Großflugtag des Luftsportvereins im August des Jahres.


    Flugtag 1987  -  Begeisterte Zuschauer in Massen.


    Leider wird es Attraktionen wie die JU 52, Me 109, die Patrouille Martini, die Alpi Eagles und viele, viele Andere vermutlich nie wieder in dieser Häufung und an einem einzigen Ort geben.




    Flugtag 1987  -  Me 109 in Landshut.



    Die Ju 52 der Deutschen Lufthansa und Crew in Landshut 1987.


  • 1988     Dreizehn Männer und eine Frau - diesmal startet die Motorfluggruppe gleich mit fünf Flugzeugen nach Istanbul. Hin- und Rückflug (über die griechischen Inseln) verliefen wiederum reibungslos. Die Strecke diesmal 4600 km - die Flugzeit 28 Stunden. Davon kann man als Autofahrer leider nur träumen, ganz abgesehen von den vielen positiven Erfahrungen die man als Flieger sonst noch im Ausland sammelt.


    Die angenehmen Seiten der Fliegerei  -  Bauchtanz in Istanbul.


    Eine weitere Rundhalle (die Halle 5) wird gebaut. Damit verfügt die Motorfluggruppe über genügend Abstellraum für vereinseigene und im Privatbesitz befindliche Flugzeuge.

  • 1989     Die Gruppe ist auf den Geschmack gekommen. Diesmal starten schon insgesamt 10 Flugzeuge zum jährlichen Langstreckentrip. Geplant war Malta, aber wegen des dort herrschenden schlechten Wetters wurde es schließlich die Cote d'Azur. Wiederum eine 2500 km erlebnisreiche Strecke durch Europas herrliche Landschaften.


    Ausflug an die Cote d'Azur 1989


  • 1990     Bringt völlig unerwartete Perspektiven. Im Jahr davor hätten wir nicht einmal davon zu träumen gewagt. Dieses Jahr wurde es jedoch schon Realität. Einige Maschinen der Gruppe starten zum ersten mal Richtung DDR. Einflug noch über die CSFR (Prag), aber die Landung bereits in Pirna bei Dresden. Erste Kontakte zu Fliegerfreunden aus dem anderen Teil Deutschlands wurden geknüpft und werden auch zukünftig weiter gepflegt.

    Die Öffnung nach Osten geht weiter. Wir haben die erste Einladung von Fliegerfreunden aus der CSFR erhalten. Ein Flug nach Rakovnika wird durchgeführt. Die Beteiligung ist größer als jemals zuvor. Insgesamt 28 Maschinen aus Landshut und Eggenfelden nehmen teil. Die Besatzungen erleben ein ausgesprochen informatives, vom Erfahrungsaustausch getragenes Wochenende bei den tschechischen Freunden. Fliegen verbindet!


    Erstmals im "Osten"  -  Antonov AN 2 in Pirna bei Dresden 1990.


  • 1992     Der Kauf einer gebrauchten Robin DR400 erweitert das Angebot für unsere Charterer erheblich. Unsere gute alte Cessna 172, die D-EECV wird für über DM 21.000.- umgerüstet und auf den neuesten, technisch machbaren Standard gebracht und erfüllt nun alle Anforderungen für Umweltschutz und Lärmminderung. Ein "blauer Umweltengel" ist die Belohnung.

  • 1993     Der diesjährige Vereinsausflug führt das Landshuter Team über Peine nach Stauning (Dänemark) zur Insel Laeso. Vier Flugzeuge und 8 Besatzungsmitglieder auf dem Weg zu einem Oldtimer Treffen. Der Flug, teilweise bei miserablem Wetter durchgeführt, stellt einige Anforderungen an die fliegerischen Fähigkeiten der Teilnehmer. Aber auch diesmal werden alle Klippen mit Bravour gemeistert.

  • 1995     Die Gruppe entschließt sich zum Kauf einer nagelneuen Katana DV20 (D-ETIN) für DM 230.000.-. Man ist überzeugt, daß dieses Geld gut angelegt ist da diese Katana mit Autobenzin betrieben werden darf (ca. 15 Ltr./Std.) und zum lärmärmsten Gerät gehört was derzeit am Markt zu haben ist. Die Platzanrainer werden es hoffentlich zu schätzen wissen.



    Am Samstag, den 13. Mai, tauft Pfarrer Piotr Namysl die Katana in der Halle 2 am Flugplatz Ellermühle. Frau Hildegard Deimer fungiert als Taufpatin. Die Maschine trägt von nun an das Wappen der Stadt Landshut.



  • 1996     Dieter Weckerle, Mitglied der Motorfluggruppe, wird zum neuen Vorsitzenden des Luftsportvereins Landshut e.V. gewählt. Er übernimmt das Amt von Dr. Ernst Pöschl, der dieses seit 1987 inne hatte.

    Ein (fast) neues Team übernimmt auch die Führung der Motorfluggruppe und hat sich vorgenommen, neuen Schwung in das Vereinsleben zu bringen. Der bisherige Vorsitzende Claus Dräxlmaier wird mit 80 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Ihm zur Seite stehen ab sofort Hermann Kutscher als Vize sowie Ingolf Panzer als Kassier. Schriftführer wird David Kromka.

  • 1997     Die Motorfluggruppe beschließt den Kauf eines extrem lärmarmen und trotzdem leistungsstarken Flugzeuges, einer Robin R3000 für DM 342.000.-, als Ersatzbeschaffung für die in die Jahre gekommene Robin DR400. Bei diesem schnittigen, viersitzigen Flugzeug liegt der Geräuschpegel 6 dB (A) unter dem vom Gesetzgeber geforderten Wert. Damit ist diese Maschine die z.Zt. leiseste ihrer Klasse und der "Fuhrpark" der Gruppe auf dem neuesten Stand.

    Pfarrer Haubner tauft am Samstag, den 28. Juni die neue Maschine (D-EHIA) am Flugplatz Ellermühle. Die Taufpatin ist diesmal "Tinerl" Kannreuther, die Perle der Gruppe - so Vorstand Claus Dräxlmaier bei seiner Ansprache. Bei diesem feierlichen Akt, im Kreise von mehr als 80 Gästen, flossen natürlich einige Gläser Sekt über den Bug der Maschine und auch die Gäste kamen nicht zu kurz.


    Die Taufe der neuen Robin 3000  -  Tinerl Kannreuther und Pfarrer Haubner.


    Die Gruppe fliegt diesmal bei ihrem jährlichen Vereinsausflug mit 13 Maschinen und 32 Personen von Landshut über Magdeburg zur Insel Rügen. Alle Teilnehmer kehren begeistert zurück und wollen dieses Ziel früher oder später mit Flugzeug oder Auto wieder ansteuern, um noch mehr von Land und Leuten zu sehen.

    Der Luftsportverein präsentiert sich auf der Niederbayernschau mit einem eigenen Stand. Besucher haben die Chance, nach dem richtigen Ausfüllen eines am Stand durchgeführten Quiz, Rundflüge zu gewinnen. Die Beteiligung ist groß.

  • 1998     In diesem Jahr sind insgesamt 7 Flugzeuge und 15 Personen am jährlichen Ausflug der Gruppe beteiligt. Die Tour geht diesmal bei aller schönstem Wetter über Saarlouis - Deauville zur Kanalinsel Guernsey und von dort über Quiberon - Orleans und Colmar zurück nach Landshut. Nach erfolgter Landung in Landshut die ersten Regentropfen auf dieser Tour, aber dafür gleich mit Blitz und Donner. Glück gehabt, oder Planung vortrefflich?


    Teilnehmer des Trips nach Guernsey/Quiberon.


  • 1999     Der geplante jährliche Ausflug der Gruppe nach Finnland muß dieses mal wegen konstant schlechten Wetters abgesagt werden. Schade, aber eine verantwortungsvolle Planung muß auch solche Entschlüsse beinhalten, da Leib und Leben unserer Mitglieder absolute Priorität genießen.

  • 2000     Der Millenniumstrip der Gruppe ging diesmal, bei nicht immer idealem Wetter, von Landshut über Hahn nach Cambridge in England. 7 Flugzeuge mit 15 Besatzungsmitgliedern waren mit von der Partie. Die Überquerung des "Channels" klappte auch bei widriger Wetterlage ohne nennenswertes Problem und das problemlose Fliegen im Inselreich konnte wieder genossen werden.

    Sechs Landshuter Flugzeuge mit 20 Besatzungsmitgliedern starten am 9. Juni zum Flug nach Berlin. Neben Besichtigungen von Schloß Sanssousi in Potsdam, dem Luftwaffenmuseum in Gatow und natürlich dem Regierungssitz steht ein ca. 2 stündiges Gespräch mit MdB Dr. Wolfgang Götzer auf dem Programm. Einige Flieger nutzen auch die Chance sich im Trainingszentrum der Deutschen Lufthansa an einem Simulator als Linienpilot zu versuchen. Nach Angaben gut informierter Kreise sollen sie gar keine schlechte Figur gemacht haben.


    Die Landshuter Flieger vor dem Brandenburger Tor.


    Der Mitgliederstand der Motorfluggruppe liegt ziemlich konstant bei 197 Personen. Damit ist die Gruppe die zahlenmäßig stärkste im Gesamtverein. Etliche Mitglieder der Gruppe sind auch beruflich in der Luftfahrt tätig. Der jüngste Pilot der Gruppe (Baujahr 1976) absolvierte im Alter von 21 Jahren die Piloten-Ausbildung der Lufthansa und fliegt mittlerweile als Copilot auf Airbus A 319/320. Fliegen bildet!

    Zum Abschluß der Ausführungen eine Preisfrage. Warum kommen alle Piloten in den Himmel? Antwort ganz einfach: Ein Geistlicher und ein Pilot klopfen an die Himmelspforte. Petrus öffnet, bittet den Piloten herein und läßt den Geistlichen draußen stehen. Der ist natürlich entrüstet und klopft erneut. Aber Petrus winkt ab: "Das geht schon in Ordnung - wenn Du gepredigt hast, haben alle geschlafen; aber wenn er geflogen ist, haben alle gebetet." Quintessenz - Fliegen ist nicht nur schön, es bringt auch Vorteile!





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